Mitteilungen Triel

    Virtueller Austausch ersetzt persönlichen

    Europa-Freunde zur Corona-Krise
    Seligenstadt – Die Corona-Krise beutelt auch Seligenstadts drei Partnerstädte. Ein Stimmungsbild aus dem amerikanischen Brookfield hat unsere Zeitung gestern gezeichnet. Heute meldet sich vom Europäischen Freundeskreis Seligenstadt (EFS) Christine Spitzenberg zu Wort. Berichte aus dem französischen Triel und dem italienischen Piedimonte folgen.

    Was Spitzenberg kritisiert: „Die erste europäische Handlung in der Corona-Krise war, Grenzen zu schließen.“ Dieses reflexartige Besinnen auf Nationales „hat uns überrascht und auch ein wenig erschreckt“. Es sei ein sonderbares Gefühl, plötzlich wieder Grenzen zu haben, die fast vergessen waren. „Triel und Piedimonte liegen in Ländern, die zu Risikogebieten erklärt wurden, vor Reisen dorthin wird gewarnt – vor ein paar Wochen unvorstellbar! Wir bedauern, dass es bislang keine europäische Antwort auf die Krise gibt.“
    Bedenklich findet Spitzenberg vor allem den Unmut vieler Italiener über Deutschland, das sich gegen sogenannte Eurobonds ausgesprochen hat. „Das führt so weit, dass in sozialen Medien sogar zum Boykott deutscher Produkte aufgerufen wird“, beklagt die Europa-Freundin.
    Für den EFS, der die Wichtigkeit persönlicher Begegnungen fest in seiner Präambel verankert hat, sei dies eine harte Zeit, räumt Spitzenberg ein. „Schüleraustausch und bereits geplante Reisen mussten wir absagen.“ Diese Entscheidungen seien indes alternativlos. „Gemeinsam mit unseren Freunden aus den Partnerstädten machen wir das Beste daraus!“
    Zum Glück biete die heutige Zeit unzählige Möglichkeiten, sich virtuell auszutauschen. „Das wird auch im Kontakt zwischen den Partnerstädten oder den Schulaustauschpartnern intensiv genutzt“, hat Christine Spitzenberg beobachtet. mt

    Quelle: Offenbach Post 04.04.2020

    OP_Corona_Europa 04-04-2020